das archetypische
Wenn man aufmerksam den Menschen zuhört, ergeben sich Möglichkeiten darüber nachzudenken, was gesagt wurde. Letztens habe ich im Gespräch über ein inneres Erlebnis eines Mannes eine Unstimmigkeit gespürt, die ich erstmal für mich nicht richtig erklären konnte. Erst später wurde mir klar, dass mein Gesprächspartner bei der Analyse seiner Einstellungen unbewusst einen fundamentalen, sehr verbreiteten Denkfehler begegnet hatte, der ihn hinderte, sich über sich selbst samt seiner Empfindungen und Problemlösungen klar zu werden. Diesen Fehler nenne ich „Identifikation mit dem Archetypischen“. Laut C.G. Jung ist ein Archetyp wie eine universelle Matrix zu verstehen, die von mehreren Menschen getragen wird. Sobald sich aber eine einzige Person mit dieser Matrix identifiziert, erleidet sie eine buchstäblich unerträgliche Last und als Folge empfindet sie sich als ungeeignet, unehrlich und unwürdig. Das Ziel des Archetypischen liegt aber nicht darin, sich in einem einzelnen Menschen zu realisieren, sondern als ein Wegweiser und Formgeber für alle, die in dieser Richtung gehen, zu sein. Vergleicht man sich mit diesem Wegweiser, fühlt man sich immer minderwertig, abgewichen, klein und unnütz.
Fazit: Identifizierung rechtzeitig erkennen und die eigene Haltung zur Liebe korrigieren.